Die neue, topologisch gedachte Stadt entsteht überall dort, wo Menschen sich einander öffnen. (Vilém Flusser)
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Jens Mofina: Netze
im Netz
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Diese Arbeit soll vor dem Hintergrund historischer Wandlungserscheinungen von Städten, basierend auf der Betrachtung der traditionellen städtischen Funktionen:
aktuelle Auswirkungen, technologischer Innovationen weltweit verfügbarer Netztechnologien und den in Verbindung mit umfassenden Sinnes- und Cyberspace-Technologien sich herausbildenden virtuellen Parallelwelten, untersuchen. Welche traditionellen Funktionen und Nutzungen "wandern" in den virtuellen Raum? Worin liegen die Gründe dafür und wie werden sich Nutzungsverteilungen zukünftig gestalten? Aus der Beantwortung der Frage, welche Auswirkungen damit für die natürlich-räumliche Stadt in den genannten funktionalen Dimensionen verbunden sind, soll der Frage nachgegangen werden, welches Stadtverständnis es auszuprägen gilt, um eine Verbindung von virtueller und natürlicher Welt möglichst sinnvoll und für Gesellschaft sowie Individuum nutzbringend entstehen zu lassen. Worin liegen die zu erwartenden negativen Auswirkungen in einer sich durch das "Virtuelle" ins Unendliche erweiternden Räumlichkeit und wie lassen sich positive Effekte beider Dimensionen synergetisch zusammenführen? Welche Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten bieten sich für Stadtplaner und Stadtsteuerer? Traditionelle ingenieurwissenschaftliche Planungstätigkeiten
beschäftigen sich mit der Abwägung konkurrierender Raumansprüche durch die Vielzahl
städtischer Funktionen und Interessen (Wirtschaft Soziales Ökologie
Kultur / Öffentlichkeit Privates / Langfristigkeit Kurzfristigkeit / usw.)
in Zusammenhang mit der Berücksichtigung von Umsetzungsspielräumen sowie technologischen
Möglichkeiten und Grenzen. Ein Hinweis zur Lesbarkeit: Die Struktur der Arbeit bietet es an, sie
nicht linear lesen müssen. So werden z.B. einige Teilkapitel, wie Kapitel 1 (Aussagen zur
historischen Bedeutung der Stadt) oder auch Kapitel 2.2 (Aussagen zu aktuellen
technologischen Basisentwicklungen) zum Verständnis der anderen Kapitel von entsprechend
vorgebildeten Lesern nicht zwangsläufig benötigt. Kapitel 4 steht im Zentrum der
Herausbildung eines neuen Stadtverständnisses unter Reflektion aktueller raum- und
stadtphilosophischer Debatten und ist wichtige Grundlage der Entwicklung planerischer
Handlungsansätze (dargestellt in Kapitel 5), empfiehlt sich aber in erster Linie dem
philosophisch-kulturell interessierten Leser. |
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Gliederung:
1 Stadt als Ort der Information, Kommunikation, Gesellschaftsbildung und Produktion
2 Cyberspace und digitale Netze als neue Funktionsräume
3 Stadt im Spannungsverhältnis neuer Informationstechnologien und veränderter Anforderungen
4 Integratives, topologisches Stadtverständnis Reflektionen und Trends stadt- und raumphilosophischer Debatten
5 Gestalterische und Planerische Handlungsansätze zur Verknüpfung von materiellen und virtuellen Stadtteilen
6 Fazit 7 Abbildungsverzeichnis 8 Quellen |
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